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Exkursionsbericht über den Besuch des Fördervereins im Heimat- und Fossilienmuseum in Messel am Freitag,  1. Juli 2016


 

Klein, aber sehr fein. So präsentierte sich das Heimat- und Fossilienmuseum in Messel den Exkursionsteilnehmern des Förderverens des Naturkundemuseums Dortmund.

Die 1785/1786 errichtete Schule hatte im Erdgeschoß einen Schulsaal, das "Sälchen" genannt wurde. Bis zu 138 Schüler wurden in der einklassigen Schule untergebracht. Mit  Unterbrechungen wurde sie bis zum Schuljahr 1908/1909 genutzt. Danach diente das Haus Gemeindezwecken: Lagerraum, Versammlungsort und Wahllokal. Von 1927 bis 1933 war es Bürgermeisterei, ab 1937 HJ-Heim und ab 1944 bis 1975 erneut Bürgermeisterei. Seit 1980 beherbergt es das Fossilien - und Heimatmuseum.

Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes wird Orts-und Industriegeschichte des südhessischen Raumes ausgestellt. Im Nebengebäude des Erdgeschosses die Erdgeschichte mit dem Schwerpunkt des Eozän.

Begrüßt wurden die Exkursionsteilnehmer von der Leiterein des Museums, die auch die ca. 1,5 Stunden dauernde Führung durch das Museum durchführte. Den Schwerpunkt der Führung bildete natürlich die Grube Messel, viele Originale und Repliken der von dort stammenden Fossilien  sind im Museum ausgestellt. Insbesondere die Amateure des Heimatvereins Messel sind gegen die Nutzung der Grube als Mülldeponie eingetreten und haben Exponate gesichert, als der Ölschiefer noch zu industriellen Zwecken abgebaut wurde. Gleichfalls haben sie entscheidende Schritte zur Präparation der Fossilien im Ölschiefer eingeleitet. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Senckenberg-Naturmuseum in Frankfurt wird die Qualität der Exponate gesteigert, zum Beispiel stellte das Museum eine Replik des Primaten "Ida" zur Verfügung. Die gebrochene Hand, die Milchzähne und die sich bildenden richtigen Zähne sind erkennbar.


Modell eines Schwelofenss Schlange mit Alligator Alligator Diarama der Grube Messel

Auch ein wunderbares Exponat eines Urpferdchens ausgestellt. Ein Originalfund. Symbol für die einzigartige Dokumentation der Zeit des Eozäns, der Zeit der Morgenröte, in Deutschland. Neben z.B. den Fossilien im Braunkohlefeld Geiseltal oder der Eckfelder Maar in der Eifel. Auch hier sind Urpferdchen gefunden worden. Die Entwicklung des Pferdes zu unseren heutigen Pferdearten ist im Museum an einer Schautafel dargestellt. Besondere Hinweise auf die Evolution zeigen die  Zähne, die Zehen (richtige Hufe hatte das Urpferdchen noch nicht) und der Mageninhalt. Das Urpferdchen hat sich wesentlich von Blättern ernährt. 


Exponat eines Urpferdchens Stammbaum der Pferde

Auf einem Sondertisch sind die "Funde der Woche" aus der Grube Messel  ausgestellt. Gegraben hatten in der letzten Woche die Wisenschaftler des Senckenberg-Museums. Staunend vernehmen die Exkursionsteilnehmer, dass diese Funde demnächst auf dem Ölschiefer-Abfallhaufen in der Grube Messel entsorgt werden. Für die Wissenschaftler und das Museum Messel haben die Funde keinen Wert, ähnliche Exponate sind schon häufig gefunden worden. Weitergabe an Dritte, auch an Kinder, ist aufgrund der Einstufung der Grube Messel als Weltnaturerbe streng untersagt.


Funde der Woche Funde der Woche 

 Im Hofbereich ist das Original einer Lore für den Ölschiefertransport ausgestellt. 


Lore für den Ölschiefertransport

Über Vieles wäre noch zu berichten. Über das Museum und über die Exponate. Fazit: Das Museum ist einen Besuch wert. Dabei kostet es noch nicht einmal Eintritt. Der Museumsverein Messel trägt das Museum durch Ehrenamt, Sponsoren und die Stadt Messel, die die Energiekosten für das Gebäude übernimmt.


Abends trafen sich die Exkursionsteilnehmer zum Tagesausklang in gemütlicher Runde.

Treffen in gemütlicher Rnde


 

 

Letzte Änderung: 28.05.2020